Augenzentrum Wil AG
Obere Bahnhofstrasse 37, 9500 Wil
Tel. +41 71 911 44 30
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Der Graue Star ist die Folge eines natürlichen Alterungsprozesses. Bei allen Menschen trübt sich mit zunehmendem Alter die Augenlinse in unterschiedlichem Ausmass. Bei mehr als der Hälfte führt dies mit der Zeit zu einer relevanten Einschränkung der Sehschärfe. Typische Frühsymptome sind erhöhte Blendung und vermindertes Kontrastsehen bei schwachen Lichtverhältnissen. Dies wird vor allem beim Autofahren in der Dämmerung und beim Lesen bemerkt. Später kommen Nebelsehen und reduziertes Farbempfinden dazu.
Die einzig wirksame Behandlung ist eine Operation, bei der die trübe Linse entfernt und durch eine Kunststofflinse ersetzt wird. In wenigen Situationen muss ein grauer Star aus zwingenden medizinischen Gründen operiert werden. Ansonsten muss jeder Patient selber entscheiden, wann er mit der eingeschränkten Sehschärfe im Alltag nicht mehr zurecht kommt. Das Führen von Fahrzeugen setzt jedoch eine klare Mindestanforderung an die Sehschärfe voraus. Wenn diese wegen eines grauen Stars unterschritten wird, ist eine Operation zwingend.
Die Operation des grauen Stars kann heute äusserst schonend durchgeführt werden. Durch Zugänge von wenigen Millimetern können sämtliche Instrumente ins Auge eingeführt und die künstliche Linse implantiert werden. Durch Zugänge von 1 bis 2 Millimetern können sämtliche Instrumente ins Auge eingeführt werden, die eingetrübte Linse entfernt und eine künstliche Linse implantiert werden. Dieser Eingriff kann fast immer ambulant und in örtlicher Betäubung mit Augentropfen durchgeführt werden. Eine implantierte Kunstlinse hält in der Regel ein Leben lang. Heute können mit speziell hergestellten Linsen auch Hornhautverkrümmungen oder die Altersweitsichtigkeit korrigiert werden. Der Aufpreis für solche Speziallinsen wird von der Krankenkasse nicht übernommen und muss separat verrechnet werden. Wir können Ihnen in der Vorbesprechung auf Wunsch die verschiedenen Varianten von Speziallinsen erklären und entsprechende Zusatzuntersuchungen durchführen.
Der grüne Star (Glaukom) bezeichnet Erkrankungen des Sehnervs, welche durch eine fortschreitende Schädigung der Nervenfasern zur Einschränkung des Gesichtsfelds führen. Beim grünen Star werden entgegen der AMD nicht primär das Zentrum der Netzhaut sondern die aussen liegenden Areale beschädigt. Der hauptsächliche Risikofaktor ist ein erhöhter Augendruck. Es sind aber auch Formen des grünen Stars bekannt, bei denen der Augendruck normal bleibt. Der Patient nimmt einen erhöhten Augendruck selber nicht wahr. Auch eine fortschreitende Gesichtsfeldeinschränkung wird erst im Spätstadium bemerkt, kann dann aber zur raschen Erblindung führen. Damit ist der grüne Star eine besonders tückische Augenerkrankung, weil sie lange Zeit ohne Symptome bleibt und nur mit einer gründlichen Augenuntersuchung diagnostiziert werden kann. Die alleinige Messung des Augendrucks ist nicht ausreichend.
Ein Glaukom kann nicht geheilt sondern höchstens aufgehalten werden. Ein bereits bestehender Schaden ist nicht rückgängig zu machen. Wenn ein grüner Star diagnostiziert wird, muss meistens eine lebenslängliche augendrucksenkende Therapie mit Augentropfen begonnen werden. So kann auch die zentrale Sehschärfe in fast allen Fällen erhalten werden. Wenn Augentropfen den Augendruck nicht genügend senken können, ist eine Glaukomoperation notwendig. Die ausführliche Aufklärung über einen solchen Eingriff und ein solides Vertrauensverhältnis zwischen Augenarzt und Patient sind von enormer Wichtigkeit, da dem Patienten oft in einem Stadium der Erkrankung zu einer Operation geraten werden muss, in dem er selber keinerlei Beschwerden hat. Die operativen Möglichkeiten sind heute vielfältig. Je nach Situation kann eine Laserbehandlung, eine klassische Glaukomoperation oder eine Shuntimplantation helfen. Was für den jeweiligen Patienten die richtige Methode ist, muss im Vorgespräch eingehend eruiert werden.
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist in unseren Regionen die häufigste Ursache für eine Sehminderung im Alter. Sie tritt in der Regel erst nach dem 60. Lebensjahr auf und ihre Häufigkeit steigt mit zunehmendem Lebensalter. Es gibt zwei Formen der AMD: die häufigere, langsam fortschreitende trockene Form und die seltenere, aber viel rascher fortschreitende feuchte Form. Sie wird „feucht“ genannt, weil kleine Blutgefässe in die Makula wachsen, aus denen Flüssigkeit und Blut austritt. Ohne Behandlung führt die feuchte AMD oft zum Verlust der Lesefähigkeit. Im Spätstadium werden nur noch grobe Konturen erkannt, das Gesichtsfeld ohne den zentralen Ausfall bleibt aber intakt.
Heute können bei Auftreten der feuchten AMD Injektionstherapien am Auge durchgeführt werden und so eine gezielte Wirkung am Ort der krankhaften Veränderung erreichen. Der injizierte Wirkstoff hemmt das Gefässwachstum, führt zur Rückbildung der krankhaften Gefässe und reduziert die Schwellung der Netzhaut. Die Injektionen müssen anfangs monatlich durchgeführt werden bis die Krankheit inaktiv ist. Anschliessend muss regelmässig kontrolliert werden und bei erneuter Aktivität der feuchten AMD sind weitere Injektionen zwingend. Es muss mit einer langfristigen und wiederholten Therapie gerechnet werden. Der Profit an Sehschärfe und Lebensqualität ist aber in den meisten Fällen gross.
Hängende Oberlider, auch Schlupflider genannt, sind eine typische Alterserscheinung. Die Haut verliert mit dem Alter zunehmend an Elastizität und es bildet sich ein Hautüberschuss. Dieser senkt sich über das Auge, was zu einem müden und matten Erscheinungsbild führt. Viele Betroffene haben sogar Schwierigkeiten, die Augen offen zu halten.
Bei der Augenlidstraffung werden die hängenden Augenlider operativ korrigiert. Die Operation ist mit dem CO2-Lasergerät schonend und effektiv. Sie wird ambulant und meistens unter Lokalanästhesie durchgeführt. Bei der Operation wird ein Streifen Haut und meist auch etwas Fettgewebe aus dem Oberlid entfernt. Der Wundschnitt wird in die Lidfurche gelegt, so dass sie später nahezu unsichtbar ist. Nach einer kurzen Überwachungszeit können die Patienten in Begleitung nach Hause entlassen werden. Körperliche Anstrengung müssen in den ersten 3 Tagen nach der Operation unbedingt vermieden werden und der Patient wird angeleitet, viel zu kühlen.
Die Krankenkassen sind bei der Kostengutsprache für Schlupflidoperationen sehr zurückhaltend. Nur wenn die Messung des Gesichtsfeldes belegt, dass das Gesichtsfeld durch die Schlupflider eingeschränkt ist, übernimmt in der Regel die Krankenkasse die Operationskosten. Sämtliche Abklärungen mit Ihrer Krankenkasse hierfür werden durch uns eingeleitet.